Wie der Körper zu uns spricht
Mit dem Körper ohne Worte zu kommunizieren, ist nicht nur durch Mimik und Gestik möglich, sondern auch durch die Berührung mit dem eigenen und dem anderen Körper. So kann es ganz spannend sein, mit den Händen zu lauschen, was z.B. aus dem Bauch oder dem Herzen zu hören ist. So ist es bei der Craniosakraltherapie und Osteopathie möglich, mit den Händen den Bewegungen und Geräuschen des Körpers zu lauschen und in Kommunikation zu treten. Manchmal ist es auch so, dass während einer Sitzung der Bauch des Klienten Geräusche macht und der Therapeut in Synchronisation geht. Denn der Bauch gibt uns ein sofortiges Feedback über das Wohlbefinden des Körpers, bevor wir es überhaupt aussprechen können.
Es braucht keine geschulten Hände, um die Kommunikation des Körpers wahrzunehmen. Wenn Sie möchten, probieren Sie es einfach jetzt einmal aus!
Legen Sie sich auf den Rücken. Sofa, Bett oder Boden, wo Sie es am bequemsten haben. Decken Sie sich zu und legen Ihre Hände auf den Bauch, bleiben Sie ganz wach, aufmerksam und lauschen, was Sie unter Ihren Händen spüren.
Vielleicht spüren Sie eine Bewegung, die auf und ab geht, oder ein Schaukeln hin und her, oder ein Ausdehnen nach oben und unten. Ganz gleich, was Sie wahrnehmen, es ist die Bewegung von Innen nach Außen. Sehen Sie, es ist ganz einfach in Kommunikation mit dem eigenen Körper zu gehen. Was es braucht, ist die Bereitschaft still zu werden, zu lauschen und achtsam zu sein.
Bei einer wohltuenden Massage ist der Therapeut mit seinem eigenen Körpersystem verbunden und kommuniziert mit dem Körper des Klienten, indem er seine Hände der Weisheit des Körpers folgen lässt. Ein gemeinsamer fließender Rhythmus stellt sich ein und es offenbart sich eine unaussprechliche Wahrheit, es findet eine Kommunikation von Herzen zu Herz statt.
Ein Neugeborenes oder Baby zeigt uns sofort, ob es von Herzen berührt wird oder nicht. Eine Kommunikation mit Worten ist nicht möglich, dennoch zeigt uns das Baby durch Mimik, Gestik und Laute eine sofortige Reaktion auf unsere Berührung. In manchen Kulturen wie zum Beispiel in Indien ist die Massage genauso wichtig wie das Füttern. Sie ist Nahrung und Kommunikation zwischen Mutter oder Vater und dem Baby. Das Baby gibt Laute des Wohlbefindens, aber auch des Unwohlseins von sich und es ist seine Art zu kommunizieren - und unsere Art, wie wir darauf reagieren.
Ich empfehle, einmal auszuprobieren, Berührungen zu empfangen, Berührungen zu geben, ohne zu kommunizieren, vielleicht wie das Baby mit Lauten und Körperzeichen in Kontakt zu gehen oder in Distanz, somit neugierig zu sein wie der Körper zu uns selbst und zu unserem Gegenüber spricht.
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