Die Schönheit der Unendlichkeit entdecken
Im Ayurveda spiegelt sich die Unendlichkeit in den fünf Koshas (den Hüllen unseres Körpers, die das Selbst umgeben) wider: von der physischen Ebene bis hin zur Glückseligkeit. Diese Energiefelder verbinden uns mit dem Universum, transzendieren die Körperlichkeit und zeigen: Unsere Seele ist unsterblich, sie reist weiter, wenn der Körper vergeht – getragen vom ewigen Fluss des Seins.
Weg der inneren Verfeinerung
Um die physische Ebene zu verlassen und die Schönheit der Unendlichkeit für sich zu entdecken, ist ein Weg der inneren Verfeinerung nötig – durch bewusste Praxis, Achtsamkeit und Selbsterkenntnis. Jedes Kosha ist wie eine Hülle, die wir achtsam entfalten, um zur Essenz unseres Seins zu gelangen.
Durch bewusste Ernährung, Yoga und Reinigungspraxen lernen wir, unseren physischen Körper (erstes Kosha) als Werkzeug der Erkenntnis zu verstehen und nicht als unsere Identität. Auf der Ebene des Energiekörpers (zweites Kosha) aktivieren und harmonisieren wir mittels Atemtechniken (Pranayama) die Lebensenergie (Prana), wodurch die Wahrnehmung feiner wird.
Meditation und Achtsamkeit helfen uns, den mentalen Körper (drittes Kosha) zu aktivieren, Gedankenmuster zu erkennen und zu lösen. So klärt sich der Geist. Auf der Ebene der Weisheit (viertes Kosha) entwickeln wir tieferes Unterscheidungsvermögen, Weisheit und Zugang zur inneren Führung – jenseits des rationalen Verstandes. In tiefer Meditation oder spiritueller Versenkung (fünftes Kosha) erfahren wir diesen subtilsten Aspekt unseres Seins – eine stille, freudige Präsenz, die uns mit der universellen Intelligenz verbindet.
Indem wir uns durch diese Hüllen bewegen, wird der Einfluss des Universellen in seiner ganzen Schönheit und Kraft zunehmend erfahrbar – bis das Selbst mit dem großen Ganzen verschmilzt.
Praxis und Meditation zu den Koshas
Um die fünf Koshas zu durchdringen und sich mit der universellen Intelligenz zu verbinden, habe ich eine Kombination aus meditativer Anleitung und Praxis erstellt. Sie kann als tägliches Ritual oder als vertiefende Reise zur Selbsterkenntnis genutzt werden:
1. Annamaya Kosha – Der physische Körper
Praktisch: Beginne mit achtsamer Bewegung (z. B. Yoga). Spüre jede Körperhaltung bewusst. Nimm Nahrung in Dankbarkeit auf – leicht und sattvisch (rein, natürlich, heilsam).
Meditativ: Setze dich aufrecht. Spüre deinen Körper. Jeden Muskel, jedes Gewicht auf der Erde. Sage innerlich:
„Ich bin mehr als dieser Körper.“
2. Pranamaya Kosha – Der Energiekörper
Praktisch: Übe Pranayama – z. B. Nadi Shodhana (Wechselatmung), um Energiekanäle zu reinigen. Spüre das Pulsieren des Atems als Lebensfluss.
Meditativ: Atme tief ein und aus. Spüre, wie Energie deinen Körper durchströmt. Verbinde dich mit dem Atem des Universums.
„Ich bin reine Lebenskraft.“
3. Manomaya Kosha – Der mentale Körper
Praktisch: Beobachte deine Gedanken wie Wolken – ohne Urteil.
Meditativ: Lasse deinen Geist zur Ruhe kommen. Wenn Gedanken kommen, kehre sanft zum Atem zurück.
„Ich bin nicht meine Gedanken – ich bin der Raum, in dem sie entstehen.“
4. Vijnanamaya Kosha – Der Weisheitskörper
Praktisch: Lies inspirierende Schriften. Stelle dir die Fragen wie: Was ist wahr? Wer bin ich wirklich? Höre auf deine Intuition.
Meditativ: Verweile in Stille. Lausche nach innen, als würdest du dem Universum zuhören.
„In mir wirkt ein tieferes Wissen.“
5. Anandamaya Kosha – Die Glückseligkeit
Praktisch: Halte dich in der Natur auf. Praktiziere Dankbarkeit. Erkenne die Schönheit im Einfachen.
Meditativ: Verweile im Sein. Vielleicht geschieht ein Moment reiner Präsenz, voller Frieden.
„Ich bin grenzenlose Freude – verbunden mit allem Schönem, was ist.“
Bleibe einige Minuten in Stille. Vielleicht entsteht ein Gefühl von Weite, Leichtigkeit oder Verbundenheit. Vertraue darauf, dass das Universum dir Antworten liefert auf die Fragen, die dich beschäftigen. Vertraue darauf, dass diese Reise in dir weiter wirkt – jedes Mal ein bisschen tiefer.
Bild zur Meldung: Gerd Altmann auf Jean-Louis SERVAIS auf Pixabay