Gut geschützt in bedrohlichen Zeiten
Eine meiner wichtigsten Erkenntnisse als ganzheitlich arbeitende Heilpraktikerin ist der Zusammenhang zwischen Wahrnehmung, den daraus resultierenden seelischen Störungen und den körperlichen Symptomen, die unbehandelt in der zerstörerischen Kraft einer Erkrankung enden. Der Weg zurück zur Gesundheit ist selten leicht – er verlangt Geduld, eine veränderte Lebensweise und vor allem eine andere Sicht auf die Realität.
Um dies greifbarer zu machen, stelle man sich eine Bahnfahrt von Stuttgart nach Berlin vor. Der Zug bleibt wegen Störungen immer wieder stehen, die Ankunft rückt in weite Ferne.
Welche Haltung nehmen wir ein?
a) Gelassenheit: vorbereitet, versorgt und offen für einen friedvollen Gedankenfluss.
b) Akzeptanz: Verspätung als notwendiges Übel, dennoch sind wir handlungsfähig.
c) Ärger: Wut breitet sich aus und beherrscht unser Denken, Fühlen und Handeln.
d) Panik: Gefühl von Ausgeliefertsein und Verzweiflung - nichts geht mehr.
Unsere Antwort zeigt unsere Einstellung zu einem Geschehen, das uns unmittelbar betrifft. Unsere Wahrnehmung bestimmt den Umgang. Finden wir aufgrund einer akuten Störung eine schnelle Lösung, gewinnen wir schnell die innere Balance zurück. Schaffen wir es, uns schnell an unvorhergesehene Situationen anzupassen, genießen wir die Regenerationsfähigkeit unserer geistigen und körperlichen Kräfte.
Love it, change it or leave it
Haben wir keine praktische Lösung parat und können auch unsere Einstellung zu den akuten Geschehnissen nicht positiv wandeln, wird eine Dysbalance hervorgerufen, die sich in Form einer akuten Störung auf geistiger oder körperlicher Ebene zeigen kann. Können wir der Situation längerfristig nicht entkommen, geraten wir zunehmend aus dem gesunden Gleichgewicht. Die Zerstörung unserer inneren Strukturen nimmt zu, während die Lebenskraft schwindet.
Viele Szenarien beinhalten zerstörerisches Potential, je länger sie andauern: Klimawandel, Lärm, Kriege, Luftverschmutzung, ungesunde Ernährung, Stress, zu wenig Bewegung, Disharmonie in Beziehungen oder Reizüberflutung. All dies erschüttert unser Gleichgewicht und schwächt unsere Gesundheit.
Wie können wir uns schützen?
Der Ayurveda lehrt seit Jahrtausenden, dass wir diesen Stürmen nicht wehrlos ausgeliefert sind. Schutz entsteht durch Pflege innerer Klarheit: Entspricht meine Wahrnehmung der Realität? Betrifft sie mich gerade jetzt? Habe ich Einfluss darauf, kann ich etwas tun?
Durch Atemübungen, z.B. Bienenatmung, erfolgt mittels tiefer Nasenatmung in den Bauch und kurzem Anhalten der Luft die Aktivierung des Vagusnervs. Über langsames Ausatmen und gleichzeitig leisem Summen wird er zunehmend stimuliert und gestärkt; die Rückkehr zu innerer Ruhe und klaren Gedanken ist nun möglich.
In der Meditation versunken lösen wir mentale Blockaden und durch nährende Routinen kehren wir zurück zu unserem inneren Gleichgewicht. Ebenso wichtig sind äußere Anker – eine heilsame, erdende Ernährung, wie sie das Wurzelgemüse bietet.Tägliche, sich zur selben Zeit wiederholende Rituale schaffen festigende Strukturen auf mentaler Ebene und im Alltag. Bewusst gewählte Rückzugsräume und die Wahl eines Umfelds, das Frieden unterstützt und unsere Lebenskraft fördert. Auf diese Weise können wir den zerstörerischen Kräften mit Stärke begegnen und Belastung in Wachstum verwandeln. Wir bewahren unsere Balance und Lebenskraft, auch wenn die Welt um uns an Struktur und Berechenbarkeit verliert. Wir haben den zerstörerischen Kräften etwas entgegenzusetzen.
Bild zur Meldung: Christel🌼auf Pixabay



















