Resonanz in Konflikten
Gerade jetzt zwischen der Mondfinsternis und der partiellen Sonnenfinsternis spülen bei uns oftmals alte Themen hoch, die darauf warten, integriert und transformiert zu werden.
Es kann plötzlich eine Situation auftauchen, die äußerst herausfordernd ist. Unsere Reaktion ist Abwehr, wir wollen, dass das Ganze am besten wieder verschwindet, wir wollen am liebsten nichts damit zu tun haben. Der Störer und das Störende sollen sich aus unserem Leben sofort wieder entfernen.
Für mich basiert nichts in unserem Leben auf Zufall. Wir ziehen in der Regel an, was wir, noch unbewusst, aussenden. Ein Beispiel dazu: Lange Zeit wurde ich von Hunden angeknurrt, angesprungen und sie mussten oftmals sehr vehement von ihren Besitzern zurückgehalten werden. Einmal schnappten die Zähne durch die schnelle Reaktion des Hundehalters ins Leere. Das war für mich der Anlass, genauer hinzuschauen. Ich widmete mich meiner Angst vor Hunden und spürte die damit einhergehende Wut auf, dass ich mich immer wieder in solchen Situationen wiederfand. Das Nachforschen dieser Gefühle brachte längst Vergangenes aus der Kindheit zu Tage, das mit Hunden nichts zu tun hatte. Die Tiere haben meine Angst und Wut gespürt und darauf reagiert. Nachdem ich mit heilpraktischer Hilfe diese alte Situation befrieden konnte, war auf einmal ein spürbar neuer Kontakt zu Hunden möglich. Ich habe nach wie vor Respekt vor großen Hunden, aber sie wedeln mit dem Schwanz und die alten Muster der Begegnung haben sich verflüchtigt.
Du kannst dich auf niemanden verlassen. Es gibt keinen Führer, keinen Lehrer, keine Autorität. Es gibt nur dich – deine Beziehung zu anderen und zur Welt – sonst gibt es nichts. (Krishnamurti)
Unser Versuch, etwas im Außen ändern zu wollen, führt nicht zum Erfolg. Wir werden wieder mit ähnlichen Vorkommnissen konfrontiert, solange, bis wir hinschauen, was in uns im Argen liegt. Das ist nicht leicht. Doch unsere Ausstrahlung ist oftmals eine andere als die, von der wir überzeugt sind. Diese Ereignisse lassen uns ehrlich auf uns selbst blicken. Wir alle wollen friedlich mit uns, mit der Familie, mit Freunden, Arbeitskollegen und überhaupt mit Menschen und Tieren auskommen. Doch in der Tiefe schlummern Schattenthemen, die uns gespiegelt werden. Lösen wir diese Schattenthemen, gehen wir nicht mehr in Resonanz mit diesen Situationen. Es „regt uns nicht mehr auf“, was passiert und wir können souverän handeln oder abwarten. Lösen wir sie nicht, bleiben wir weiterhin in der damit verbundenen Identifikation haften. Die Transformation ist uns möglich. Nachzulesen in meinem Buch „Aufstehen in der Weiblichkeit“, Verlag Neue Erde.
Natürlich verlangt die Situation im Außen, dass wir möglicherweise aufgerufen sind, Grenzen zu setzen. Es gelingt uns zunehmend, dabei freundlich und bestimmt aufzutreten, je weniger wir mit unserer inneren Aufruhr konfrontiert sind. Im letzteren Fall lohnt es sich, zunächst Abstand zu gewinnen, um uns mit viel Selbstmitgefühl zu versorgen, bevor wir adäquat die Situation meistern. Selbst, wenn das Gegenüber nicht dieses Verständnis aufbringt. Wir gehen dann nicht mehr in Resonanz mit zerstörerischen Kräften, indem wir automatisch aus alten Mustern heraus agieren, sondern sehen den Konflikt als das, was er ist, eine Gelegenheit, etwas über uns selbst zu lernen und zu wachsen.
Bild zur Meldung: Charles McArthur auf Pixabay



















